Bei der Auswahl einer oder mehrerer Lautsprecher, gibt es die unterschiedlichsten Dinge zu beachten. Dabei spielen Faktoren wie die Raumgröße, der Einsatzzweck und die Aufstellung der Lautsprecher eine entscheidende Rolle.
Diese Faktoren spiegeln sich bei dem Frequenzgang, der Konstruktion, dem Aufbau, der Komplexität und der Größe einer Lautsprecherbox wieder. Neben dem Lautsprecher Typ (Standlautsprecher, Regallautsprecher und Center) gilt es auch die Anzahl der Wege zu unterscheiden.
Da es hier unterschiedliche Ansätze gibt, möchten wir Ihnen diese näher vorstellen.
Für den Klang eines Lautsprechers, sind die sogenannten Treiber (auch Chassis genannt) im hohen Maße verantwortlich. Ziel eines jeden HiFi-Standlautsprechers ist, den menschlichen Hörbereich, der von 16 – 20.000 Hz geht, möglichst genau abzubilden. Man spricht dann von einer linearen Wiedergabe, die in der Praxis allerdings nicht erreicht werden kann, da die Hersteller die Akustik des Hörraum nicht mit einbeziehen können.
Manche Hersteller gehen im oberen Frequenzgang Bereich sogar weit über den des menschlichen Hörbereich hinaus und konstruieren Lautsprecher, deren Frequenzgang bis zu 40.000 Hz reicht.
Im allgemeinen wird der Hörbereich in Tief,- Mittel,- und Hochton eingeteilt, woraus sich letztendlich die Mehrweg-Systeme entwickelt haben. Natürlich ist auch das Einsatzgebiet einer Lautsprecher Box zu beachten -bei einem Center Lautsprecher ist die Anzahl und Anordnung der Treiber eine andere, als beispielsweise bei einem großen HiFi Standlautsprecher.
Der Begriff Bassreflex System taucht oftmals im Zusammenhang mit einem der Mehrweg-Prinzipien auf: Um die Wiedergabe von tiefen Frequenzen zu verstärken und auch gleichzeitig zu optimieren, wird bei vielen Lautsprecherboxen das Gehäuse nach dem Bassreflex Prinzip konstruiert. Das Gehäuse ist dabei nicht ganz geschlossen und hat eine, meist rückseitige, Bassreflex Öffnung. Das gesamte Prinzip nutzt die rückwärtige Schallabstrahlung der Tiefton Treiber und sorgt so für einer HiFi- gerechte Basswiedergabe.
Eine akustisch überzeugende Wiedergabe des Hörbereichs ist mit einem Treiber, einem sogenannten Breitbandlautsprecher, nur bedingt möglich. Die Anforderungen, die bei der linearen Wiedergabe erfüllt werden müssten, sind einfach viel zu hoch. Hinzu kommt, dass viele akustische Probleme sich bei einem 1-Wege Lautsprecher Prinzip noch zusätzlich verstärken. Ihren Einsatz finden solche Breitband Treiber aber dennoch, da sie beispielsweise als Durchsagelautsprecher oder in Telefonsystemen verbaut werden. Es handelt sich dabei meist um einen Mittel-Breitband Treiber, der genau auf den Sprachbereich, der zwischen 300 Hz und 3 kHz liegt, abgestimmt ist.
Bei den HiFi- und Heimkino Lautsprechern finden gleich mehrere Treiber Verwendung und wurden dabei jeweils für einen bestimmten Frequenzbereich optimiert.
Grundsätzlich gilt, je größer der Treiber umso tiefer reicht auch sein Frequenzgang. Da bei den meisten Lautsprechern mehrere Treiber verbaut sind, sorgen eine oder mehrere Frequenzweichen für eine Trennung der ankommenden elektrischen Signale und führen diese dann dem entsprechenden Treiber zu.
Die Frequenzweichen trennen, je nach Lautsprecherprinzip, immer in einem speziellen Frequenzbereich und sind in der Regel passiv ausgelegt.
Aus der Bauart der Treiber ergeben sich die nachfolgenden Einteilungen im HiFi- und Heimkino Bereich:
Bei den 2 Wege Lautsprecher Prinzip, handelt es sich um grundlegenden Lautsprecher Prinzip, bei dem das ankommende elektrische Signal auf zwei Treiber, einem Tiefmitteltöner und einem Hochtöner, verteilt wird. Die Trennfrequenz der Frequenzweiche liegt meist im Bereich von 2 – 5 kHz. Dabei ist die Weiche, vom ihrem Aufbau her gesehen, recht einfach konstruiert.
Treiber: 1 Tiefmittelton , 1 Hochton
Bereich der Trennfrequenz: 2 – 5 kHz
Typ: Regallautsprecher, Centerlautsprecher, einfachere Hifi- Stereo Standlautsprecher
Vorteile: Geringe Lautsprecher Größe, kompakter und direkter Klang
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2 ½-Wege-Lautsprecher Prinzip
Dieses System baut auf dem 2-Wege-Lautsprecher Prinzip auf. Die oberen Frequenzen deckt ein Hochtöner ab. Hinzu kommen noch zwei weitere Treiber für die tiefen und mittleren Frequenzen. Diese beiden Treiber werden bis zu einer festgelegten unteren Frequenz gleichsam angesprochen. Diese Frequenz liegt in einem Bereich von 200- 800 Hz.
Geht das Musiksignal über diesen Frequenzbereich hinaus, wird nur noch ein Treiber angesprochen. Die eigentliche Trennung zwischen dem Tiefton- und Hochton Signal findet in einem Bereich von 2–5 kHz statt. Zusammenfassend kann man sagen, dass es sich hierbei um ein 2-Wege Lautsprecher System mit Tiefton Unterstützung handelt.
Treiber: 1 Tiefton, Mittelton, 1 Hochton
Bereiche der Trennfrequenzen: 200-800 Hz (Abkopplung des einen Treibers)
und 2 – 5 kHz
Typ: Regallautsprecher, Centerlautsprecher, Hifi- Stereo Standlautsprecher
Vorteile: Homogener/ kompakter Klang mit zusätzlicher Unterstützung im Bassbereich
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3-Wege-Lautsprecher Prinzip
Bei diesem Mehrweg Prinzip wird das elektrische Signal klar in einen Tief-, Mittel- und Hochton Bereich eingeteilt und diese Frequenzen werden dann auf drei dafür konstruierte Treiber (Tieftöner, Mitteltöner und Hochtöner) aufgeteilt. Da jedem Treiber ein eindeutig definierter Frequenzbereich zugeteilt wird, können sich die Hersteller auf die jeweilige Bauform spezialisieren und so eine insgesamt größere Membranfläche realisieren. Die Frequenzweiche ist dabei vielschichtiger aufgebaut und trennt den Tief- und Mittelton Bereich zwischen 200-800 Hz und den Mittel- und Hochtonbereich zwischen 2 – 5 kHz.
Treiber: 1 Tiefton, 1 Mittelton, 1 Hochton
Bereiche der Trennfrequenzen: 200-800 Hz und 2 – 5 kHz
Typ: Hifi- Stereo Standlautsprecher
Vorteile: Große Membranfläche, hohe Pegelfestigkeit
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Mehr als 3-Wege Systeme
Darüber hinaus gibt es noch Lautsprecher, die nach einem 3 ½, 4 oder 5 Wege Prinzip arbeiten. Dies sind jedoch Sonderformen, die meist zusätzliche Unterstützung im Bassbereich bieten und teilweise sogar einen Subwoofer eingebaut haben.
Jürgen jagt digitalen Trends und kuriosen Tech-Gadgets nach. Der audiophile Cineast achtet stets auf eine ausgewogene Bild-Ton-Kombination.